Referent: Prof. Dr. Erik Röder
Seit der Unternehmenssteuerreform 2008 werden Gewinne aus der Veräußerung von Wirtschaftsgütern nicht nur des Betriebs-, sondern auch des Privatvermögens nahezu flächendeckend besteuert. Dadurch verschärften sich die altbekannten
Probleme, die mit der Besteuerung von Veräußerungsgewinnen verbunden sind (Lock-in-Effekt, Besteuerung inflationärer Scheingewinne, Progressionswirkung bei geballter Auflösung stiller Reserven etc.). Hinzu treten Inkonsistenzen im
geltenden Recht, die sich auf die durch Einzelmaßnahmen getriebene, nicht systematisch abgestimmte Zurückdrängung des Dualismus der Einkunftsarten zurückführen lassen. Der Vortrag unterbreitet Vorschläge für eine Weiterentwicklung des Systems der Besteuerung von Veräußerungsgewinnen in Deutschland, die auf eine Minimierung bestehender Fehlanreize und Verwerfungen abzielt.
Simone Wenisch
Max-Planck-Institut für Steuerrecht und Öffentliche Finanzen
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