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Öl und Gas klimaneutral nutzen

Mit Blick auf die im November 2024 stattfindende 29. UN-Klimakonferenz (COP29) hat Kai A. Konrad auf der 38. Jahrestagung der türkischen "International Conference of Public Finance" am 17. Oktober einen Plenarvortrag über das Thema „How to avoid the rush to burn“ gehalten.

Kai A. Konrad stellte den rund 100 Gästen die Ergebnisse aus seiner gemeinsamen Forschung mit Kjell Erik Lommerud vor, die unter dem Titel „Effective Climate Policy Needs Non-combustion Uses for Hydrocarbons“ in der Energy Policy veröffentlicht wurden. Konrad argumentierte, dass im Falle eines globalen Klimaabkommens Staaten mit großen Vorkommen an Öl und Gas massive Anreize haben, ihre Vorräte an Gas und Öl schnell zu verkaufen – mit der Konsequenz niedriger Preise für Gas und Öl und entsprechend hohen Emissionen. Die Staatengemeinschaft hat dieses Problem erkannt, auf diese Herausforderung jedoch noch nicht reagiert. Konrad hat zusammen mit Lommerud (Universität Bergen) zu diesem Thema geforscht und einen Lösungsvorschlag erarbeitet. Ihre zentrale Botschaft: Künftige klimaneutrale Verwendungsmöglichkeiten von Gas und Öl können den Staaten mit großen Gas- und Ölvorkommen die Angst nehmen, dass ihre Rohstoffe in wenigen Jahren wertlos werden könnten. Die Forscher nennen auch Beispiele, welche Technologien das sein könnten. Aus dieser Perspektive seien indes staatliche Fördermaßnahmen zu kritisieren, die zur Entwicklung von Verfahren beitragen sollen, Erdöl und Erdgas als Ausgangsstoffe durch „nachhaltige“ Rohstoffe zu ersetzen. Diese Fördermaßnahmen würden den „rush to burn“ eher beschleunigen. Es müsse vielmehr darum gehen, einen Markt für Öl und Gas als Rohstoffe für klimaneutrale Produkte zu entwickeln.

Mehr erfahren:

Effective climate policy needs non-combustion uses for hydrocarbons - ScienceDirect

Oktober 2024